Freitag, 24. September 2010

Renovierungsarbeiten an der Kunigundkirche in Bad St. Leonhard

Zur Zeit wird der Turm und der Eingangsbereich der Kunigundkirche renoviert. Beauftragt wurde damit ein Osttiroler Unternehmen, das diese Arbeiten ohne Gerüst durchführt. Um den am Seil hängenden Mann bei seiner Arbeit besser beobachten zu können, hat sich der Raunzer vorgenommen den Kirchturm von innen zu bezwingen.
Als Ministrant war der Raunzer das erste Mal auf dem Turm der Kunigundkirche, heute als Pensionist wahrscheinlich das letzte Mal. Abenteuerlich war es immer, das Innere des Turmes zu erforschen. Das Turmstübchen, das man durch die gotische Eingangstür erreicht, hat mit seinen Glockenstricken auf uns Buben einen besonderen Reiz ausgeübt. Allein der Gedanke daran zu ziehen und dadurch in der ganzen Stadt gehört zu werden, war faszinierend, vor allem zu Zeiten wo normal keine Glocken läuten. Wurden wir aber als Ministranten legitimiert zu läuten, gab es zwischen uns Buben den Wettkampf, wer durch den Schwung der Glocke da oben, mit den Stricken weiter in die Höh gehieft wurde. Weiters wurde bewertet wer es weniger "nachbimmeln" ließ. Zur Zeit wird dieses Stübchen als Werkzeuglager genützt.
Drei steile Holztreppen führen hinauf zum alten Uhrwerkskasten, der seinerzeit die "Schaltzentrale" für sämtliche Funktionen war, nämlich das Uhrwerk selbst, der Antrieb der Zeiger für die vier Turmuhren und der Auslöser für den Schlaghammer zur akustischen Zeitangabe. Viele Symbole sind auf dem alten Uhrkasten zu finden: Kruckenkreuz des Austrofaschismus, Hakenkreuz des Hitlerfaschismus, Hammer und Sichel des Kommunismus und die drei Pfeile des Sozialismus.
 Weitere zwei Treppen führen zum eigentlichen Ziel, den "Schallraum" in dem die Glocken hängen und man die Aussicht auf die Arbeit des Turmrestaurators und die schöne Leonharder Stadt hat.
Die große Glocke, die zu Mittag läutet, unten die Kleine, die mithilft wenn zur Messe gerufen wird, sind der erste Blickfang in diesem Raum

in der Mitte war noch eine, die aber vermutlich den Kriegswirren zum Opfer gefallen ist und eingeschmolzen wurde.
Von diesem Fenster aus hat man endlich den Blick frei auf den Mann, der die Arbeiten in schwindelnder Höhe durchführt.
Weitere Ansichten, einige wären schon wieder für ein Rätsel zu gebrauchen, in den folgenden Bildern:
Der Wetterhahn dürfte schon einiges mitgemacht haben, zerzaust wie er aussieht.
Wo könnte das sein? Alles Ansichten, die man  normalerweise nur von ganz oben haben kann!
Nach diesen Bildern habe ich mich auf den Weg nach unten begeben, wurde aber auf der zweiten Treppe vom Mittagsgeläute überrascht, und  für das folgende Video wieder hinaufgeschnauft.
Endlich wieder unten im Turmstübchen angekommen habe ich unseren Herrgott, beim Aufstieg einfach so in die Ecke gestellt , in einem ganz anderen Licht gesehen. Es kommt nur auf die Perspektive an.
Ein Fan von Glocken war der Raunzer übrigens immer, wie die Aufzeichnungen aus seinem Tagebuch beweisen:




6 Kommentare:

  1. Lieber Raunzer! Danke für den netten Artikel und die schönen Fotos von Leonhard. Ein kleines "Meisterwerk". Super Blog!

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  2. Gratulation zum tollen Beitrag!!! Wieviele Leonharder haben diese Bilder vom Turm schon gesehen!????

    Vielleicht sollte man wenn die Renovierung der Kunigundkirche abgeschlossen ist überlegen ob man nicht der Kunigundkiche wieder eine dritte Glocke zu Ehre Gottes mit eine Spendenaktion stiftet!!

    In Schiefling hat das ja auch funktioniert!
    Müsste doch in Leonhard auch möglich sein oder?????

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  3. Ja, eine gute Idee!
    Man könnte bei der nächsten Erscheinung schon mit der Spendensammlung anfangen.

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  4. Warum sollte für alles und immer gesammelt werden,die Kirche ist doch vermögend genug auch mal etwas selbst zu finanzieren!
    Man soll nicht immer das Wasser zum Bach tragen,wobei es noch immer Leute gibt die meinen sich mit Spenden den Himmel erkaufen zu können und so sich als ach so gütige Menschen zu präsentieren!

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  5. Super Bericht vom Raunzer 1a

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