Mittwoch, 14. Mai 2014

Von den Printmedien werden unter dem Einfluss der Sportartikelindustrie immer wieder neue Sportarten kreiert. Der Raunzer berichtete in seinem Blog bereits im Jahr 2010 vom Erfinder dieser gar nicht so neuen, aber in Vergessenheit geratenen Sportart unter dem neuen Namen "Paddelsurfen". Einen zweiten Versuch diese Sportart wieder populär zu machen hat man im Jahr 2012 gestartet und in der heutigen Kronenzeitung, wieder 2 Jahre später wird dieser "Trend-Sport" unter dem Namen "Stand Up paddeln" wieder als neue Erfindung  dargestellt. So erfreulich es ist, diese Sportart wieder populär zu machen, sollte man auch in den Printmedien dem wahren Erfinder dieses Sports, Karl Namestnik aus Obdach eine Zeile widmen.

Unten mein Beitrag zu diesem Thema im Blog "Bad St.Leonhard News vom Raunzer", erschienen am 14.April 2010:

Paddelsurfen - eine neue Sportart?

Zeitungsberichte wie in der heutigen Ausgabe der Kleinen Zeitung entlocken dem Raunzer und wahrscheinlich auch dem Marchl Hermann und dem Kamper Ernst nur ein müdes Lächeln.
 

"Paddelsurfen" nennt sich da  eine neue Sportart, die Karl Namestnik aus Obdach bereits im Jahr 1928 erfunden hat.
 Wie sich doch die Bilder ähneln. Bild oben zeigt Karl Namestnik beim "Paddelsurfen" anno 1928 im Fetzer Teich bei Obdach.

Frau Anneliese Köstenberger aus Obdach hat die Lebensgeschichte von Karl Namestnik dokumentiert:
Karl Namestnik war Volksschuldirektor in Pretal bei Obdach und in jeder Beziehung ein außergewöhnlicher Mensch, ob als Bergsteiger, Liedermacher oder Dichter. Bekannt gemacht hat ihn allerdings seine Vorliebe zum Wasserski, als deren Erfinder er allgemein gilt. Die ersten Übungsversuche gab es am Fetzer Teich bei Obdach im Jahr 1928.  Unsere  in Bad St. Leonhard längst eingebürgerten "Obdacher" Marchl Hermann und Ernst Kamper erinnern sich noch gut an diesen außergewöhnlichen Menschen.

Als erstes erprobte er seine Wasserskier offiziell bei einer Tour durch den Wörthersee, vom Lendkanal ohne zu kentern bis nach Velden. Durch diesen Erfolg beflügelt, wagte er sein erstes Flussabenteuer auf der Mur von Zeltweg bis Leoben. Ein paar nächtliche Spaziergänger riefen damals:"Schaut´s, da läuft einer auf der Mur", worauf gleich ein kleiner Auflauf entstand und Namestnik durch begeisterte Zurufe zum Helden des Tages erklärt wurde. Zu Pfingsten 1928 hatte Wien seine Sensation: Namestnik "spazierte" mit seinen Wasserkiern die Donau herab. Weitere Flussabenteuer folgten bis zum Höhepunkt im August 1931, als er mit seinen Wasserskiern den Ärmelkanal überquerte. In achteinhalb Stunden bezwang Namestnik die 33km lange Strecke von Cap Grisnez(Frankreich) nach Dover.
Wieder einmal ein Beweis dafür, wie man den jungen Leuten längst Bekanntes mit neuen (möglichst englischen) Namen als "neu" verkaufen möchte, meint der Raunzer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen