"Schlimme Zeit"
Alles beim Alten ist in Lavamünd längst nicht. Indizien sind der Schutthaufen neben der Garage, das Baugerüst beim Kultursaal und die Arbeiten an der Fassade bei der Kfz-Werkstätte Sander gegenüber. "Hier ist das Wasser 2,20 Meter hoch gestanden." Inhaber Franz Kert zeigt auf die Markierung an der Wand. "Es war eine schlimme Zeit, vor allem die ersten zwei, drei Monate", erzählt Kert mit besorgter Miene. "Wir haben öfters gedacht, dass wir zusperren müssen." Auch dank der großen Solidarität im Ort konnte er weitermachen. Allein bei seiner Werkstatt liegt der Schaden bei einer halben Million Euro. "Und viele Investitionen kommen erst." Auf Geld vom Katastrophenfonds warten viele Betroffene bis heute vergebens.Mit Tränen in den Augen spaziert Friederike Pucher der Drau entlang. Sie hat es besonders schlimm erwischt. Ihr Lebenswerk, das schmucke Haus unweit der Drau, wurde überschwemmt und soll abgerissen werden. 50 Jahre lang wohnte sie hier, jetzt soll sie mit "einigen tausend Euro", abgespeist werden. Oft wacht Pucher in der Nacht auf und "kann stundenlang nicht schlafen", weil sie an das Wasser und ihr Haus denken muss. Wie viele andere ist sie überzeugt: "Das war kein natürliches Hochwasser, hier sind Fehler passiert."
Auch das benachbarte Haus, in dem Familie Kupferschmied wohnte, steht leer. "Das Hochwasser werden wir nie vergessen, das hat unser Leben verändert.", sagt Christa Kupferschmied, die ein schwieriges Jahr hinter sich hat. Ihre Ehe ist gescheitert, gemeinsam mit drei Kindern lebt sie in einer Wohnung. "Ohne die Spenden wären wir nicht über die Runden gekommen." Sarah Egger wollte ebenfalls nicht in ihr früheres Domizil zurück. Das Hochwasser erlebte sie hochschwanger, heute bestimmt Töchterchen Hannah ihr Leben. "Aber jedes Mal wenn die Sirene geht, denke ich wieder an die Fluten."
1 Kommentar
Kommentar erstellenwas die KlZ
"vergessen hat" - der Schuldige verweigert jegliche Hilfe..... der E-Konzern wird nicht mal erwähnt u die Menschen werden vollkommen in Stich gelassen ! Wer den Schaden für den E-Konzern bezahlt ist nun wohl klar - wir Steuerzahler.Der obige Kommentar in der KLEINEN ZEITUNG bringt es auf den Punkt:
Der Raunzer berichtete damals:
Wären die Hochwasserschäden in Lavamünd zu verhindern gewesen?
Tage vorher hat der Wetterbericht Starkregen in Kärnten angesagt. Die Verbundgesellschaft, die mit dem Argument Hochwasser zu verhindern, immer schon Flusskraftwerke gebaut hat, hätte diese Katasrophe auch verhindern können, hätte sie nur rechtzeitig reagiert.
Warum ist das Wasser in so relativ kurzer Zeit abgeflossen fragt man sich inzwischen.
Es kann darauf nur eine Antwort geben: Unsere Nachbarn in Slowenien haben reagiert und ihre Staubecken rechtzeitig enlastet um unsere Wassermassen aufnehmen zu können.
Leider hat die Verbundgesellschaft immer nur brave Partei-Hilfsarbeiter zu "Meistern" gemacht, die weil inkompetent, keine eigenenen Entscheidungen treffen können. Wenn sich die Verbundgesellschaft auf falsche Prognosen ausredet, liegt es nur daran, dass durch diese Parteihirarchie die falschen Leute an verantwortungsvollen Posten sitzen. Die Natur hält sich einmal an keine Partei-oder Betriebsvorschriften.