Ein Vorgeschmack vom Krieg ist ja nun auch nach Leonhard gekommen. Am Freitag Mittag vielen bei uns acht schwere Bomben, einen Volltreffer erhielt das Schloss und sieht verheerend aus.
Donnerstag, 4. März 2010
Bomben auf das Schloss Ehrenfels
Den Bericht von Dr. Gerd Eberhard zum Kriegsereignis in Bad St. Leonhard vor 65 Jahren in den "Unterkärntner Nachrichten" habe ich mit Interesse gelesen. Auch ich habe ein Zeitzeugnis davon, nämlich einen Brief meiner Mutter an ihren Bruder in dem sie die Ereignisse im Schloss und bei der "Spritzhütte" bzw. Kriegl Haus schildert. Unten der Originaltext:
Ein Vorgeschmack vom Krieg ist ja nun auch nach Leonhard gekommen. Am Freitag Mittag vielen bei uns acht schwere Bomben, einen Volltreffer erhielt das Schloss und sieht verheerend aus.
Ein Vorgeschmack vom Krieg ist ja nun auch nach Leonhard gekommen. Am Freitag Mittag vielen bei uns acht schwere Bomben, einen Volltreffer erhielt das Schloss und sieht verheerend aus.
Schloss-Innenhof
Schloss von der Höllgasse aus
Die zweite Bombe fiel in den Flieder-Garten, die Dritte in die Bastei, sodass die ganze Schlossmauer vor dem Trichter auf die Straße herabstürzte. Die vierte Bombe fiel direkt vor dem Moser Garteneck, riss die Straße auf und beschädigte Stiegenwirt ziemlich schwer.Die Bastei
Die 5. Bombe fiel neben der Spritzhütte (Kriegl Haus) wo die Gferer wohnten und riss diese zusammen.Spritzhütte (Kriegl Haus), heute Schiwitz
Die Fam. Karner Simon saß eben beim Essen und musste unter den Trümmern ersticken. Der Simon und seine Frau, die Tochter und von der anderen Tochter ein zweijähriges Büblein. Eine junge Frau aus Prebl, die dort auf Besuch war, kam auch uns Leben, dann der Pfeifer Friedl, der hackte vor dem Haus gerade Holz, den hat es in Stücke zerrissen. Eine weitere Bombe fiel in das obere Eck vom Pfarrer Tutl seinen Garten und riss den Bahnsteig mit auf, da wurde das Pflichtahrmädchen von Med.Rat Weishaupt getroffen. Die übrigen Bomben fielen in den Grund vom Stiegenwirt. Durch das DRK war ich bei den Aufräumungsarbeiten dabei. Die Nerven waren so gespannt, dass man dieses Schreckliche mitansehen konnte. Ich spüre dafür jetzt im ganzen Körper die Reaktion. Gestern wurden die sieben Toten begraben. Bis zum Schullin war Parteibegräbnis, vom Spitalkreuz aus gingen die Priester mit.
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Lieber Raunzer, wenn du mehr über die "Bombardierung" von BSL rausfinden möchtest dann wende dich vielleicht an diese Firma: www.munitionsbergung.at Die haben eine Luftbildauswertung für die Umfahrung BSL gemacht. Sind vielleicht interessante Erkenntnisse enthalten.....
AntwortenLöschenAch redet doch mal mit den Leuten von damals, die Wissen schon wo die Sachen liegen.Aber dieses Wissen ist ja nicht interessant, den da holt man lieber eine Unternehmung die mit mühseligen Recherchen versucht die damalige Zeit zu rekonstruieren.Ist irgendwie witzig, aber das muss so sein in unser heutigen Zeit.
AntwortenLöschenWirklich eine tolle Sache vom Raunzer ein Anno Dazumal in die Köpfe der Leute zu verfrachten.
AntwortenLöschenIch glaube für alle sehr interessant!